Ansichtskarten heute

Um mit einem ersten Schritt unser neues Projekt zu beginnen, wurden die Ansichtskarten-Sortimente der hiesigen Geschäfte nach aktuellen Angeboten durchsucht. Gleich beim ersten Versuch im „Kleinen Kaufhaus“ in der Langestraße wurden wir fündig. 2 Motive waren im Angebot. Diese wurden sofort gekauft und damit wurde unsere Sammlung begonnen. Die Karten zeigen einmal ein Luftbild vom Burggelände und ein weiteres Motiv vom Burggelände mit einer mit Blumen bewachsenen Mauer und dem Schloss im Hintergrund.

Als Hersteller ist auf der Rückseite der Karten „Cramers Kunstanstalt Dortmund“ angegeben. Die zusätzlichen Aufdrucke „Ade 039“ und „Ade 031“ ließen sofort die Hoffnung auf mehr als 30 weitere Adelebser Ansichtskarten wachsen. Unter der angegebenen Telefonnummer ließ sich aber nur der 3-teilige Pfeifton hören, der anzeigt, dass es keinen Anschluss unter dieser Nummer gibt.

Die Suche im Internet ergab, dass die seit etwa 1900 in Dortmund ansässige Kunstanstalt Cekade (Cramers Kunstanstalt Dortmund) früher zu den führenden Produzenten von Ansichtskarten in Deutschland zählte, was sie aber nicht davor schützte, 1989 in Konkurs zu gehen und einige Jahre später vom Lübecker Schöning Verlag übernommen zu werden. Letzterer hat heute die Rolle des führenden Produzenten von Ansichtskarten übernommen.

Ein Anruf beim Schöning Verlag ergab, dass dort ein Sortiment von Adelebser Karten aus Cramers Kunstanstalt nicht vorliegt. Es könnte sein, dass dieses Sortiment vor der Übernahme an einen anderen Verlag verkauft wurde. Und nicht nur das: Im Schöning Verlag in Lübeck mit dem größten Ansichtskartenangebot Deutschlands ist der Ort Adelebsen unbekannt!

Nachdem die erste Entrüstung abgeklungen war, stellte sich natürlich die Frage: „Wann hast DU die die letzte Ansichtskarte von Adelebsen versandt?

Eine Umfrage von Bitcom Research aus dem Jahre 2019 hat ergeben, dass immer noch 55% der Deutschen Urlaubsgrüße per Postkarte an die Daheimgebliebenen schicken. Die aktuell meistverkaufte Postkarte Deutschlands ist übrigens mit einer Auflage von jährlich 25.000 Stück eine Karte mit Robbenmotiv.

Trotz erster Rückschläge hat es sich jedenfalls gezeigt, dass die Welt der Ansichtskarten ein faszinierendes Arbeitsgebiet sein kann. Wer bei dem Projekt mitarbeiten möchte oder weitere Karten zur Verfügung stellen kann, meldet sich bitte bei Gerhard Elsner (info@steinarbeitermuseum / Telefon 05506 – 3529207).